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Pará trägt unerwartet hohe Spurenmetallkonzentrationen ins Amazonasdelta ein

Studie nimmt bislang übersehene Flusseinträge von gelöstem Neodym und Hafnium in die Ozeane in den Blick

31.07.2023/Kiel. Flüsse tragen lebenswichtige Nähr- und Spurenstoffe in den Ozean. Dabei führen sie Elemente mit charakteristischen isotopischen Signaturen mit sich, anhand derer Geolog:innen erkennen können, woher das Wasser im Ozean stammt. Im Rahmen des internationalen Projekts GEOTRACES, das eine Kartierung von Spurenmetallen im Ozean anhand solcher Signaturen zum Ziel hat, haben Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel die Gewässer der Amazonasmündung untersucht. Dabei haben sie herausgefunden, dass das bislang unbeachtete Flusssystem des Pará einen großen Einfluss auf die Zusammensetzung der dortigen Wassermassen hat. Ihre Studie ist jetzt im Fachmagazin Nature Communications erschienen.

Der Amazonas ist der längste Fluss der Erde, verantwortlich für rund ein Fünftel des globalen Süßwassereintrags. Er trägt Sedimente und gelöste Elemente aus den Anden quer durch den südamerikanischen Subkontinent bis in den Atlantik – lebenswichtige Nährstoffe und Spurenelemente. Bislang ging man davon aus, dass sich die Schwebstoffe in der Wasserfahne der Mündung teilweise auflösen und dadurch eine wichtige Quelle für Spurenmetalle darstellen, doch neueste Ergebnisse widerlegen diese Theorie. Betrachtet wurden dafür Isotope der Elemente Neodym (Nd) und Hafnium (Hf). Diese können als Herkunftstracer dienen, das heißt, anhand ihrer Analyse kann abgelesen werden, woher Wassermassen stammen. Jeder Fluss hat seine eigene Isotopen-Signatur, die das Muttergestein im Hinterland repräsentiert.  Mehr erfahren…