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Mit einer Pipeline durch sein Land will Uganda endlich mitverdienen am Erdöl-Revival in Afrika. Eine Geschichte von Profiten, die das Land verlassen. Und von Schäden, die bleiben.

Das britische Ehepaar Frankie und Vernon Reynolds zählt zu den Pionieren der Primatenforschung in Ostafrika. Schon in den frühen 1960er Jahren schickte sie die Uni Stanford in den Budongo-Wald im Westen Ugandas. Dann begann sich das Land in einem blutigen Bürgerkrieg selbst zu zerfleischen. Doch die Reynolds kehrten immer wieder. »Als dann die Budongo Conservation Field Station für die Beobachtung von Schimpansen 1990 etabliert wurde, habe ich dort jeden Sommer verbracht«, erzählt Frankie Reynolds.

Nun ist das friedliche Naturidyll der beiden bedroht. Frankies Ehemann Vernon, inzwischen emeritierter Professor für Anthropologie an der University of Oxford, beschreibt das Chaos, das im Wald Einzug gehalten hat, erzählt von verstörten Schimpansen und gestressten Einheimischen, von Staub und Lärm unweit des Instituts, das er einst mitgegründet hat. »Riesige Bagger«, sagt Reynolds, würden dort gerade eine befestigte Straße hinunter zum Albertsee ausbauen.

Am Albertsee dröhnt noch einmal die alte Verheißung des fossilen Zeitalters. Von prosperierenden Gesellschaften, von Devisen und Wohlstand für alle dank der Erdölmilliarden. Hier, in einigen der artenreichsten Naturräumen Ostafrikas, soll ein gigantisches Erdölprojekt entstehen. Wer zweifelt, wer Nutzen und Umweltverträglichkeit in Frage stellt, was viele tun, passe besser auf, was er sage, macht Ugandas Staatspräsident Yoweri Museveni klar: »Lasst die Finger von meinem Öl«, warnt der autoritäre Machthaber die Umweltaktivisten.  Mehr erfahren…