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Dauerfrostböden der Arktis reagieren eher lokal und regional als global.

Anders als gedacht: Die dauerhaft gefrorenen Böden der Polargebiete galten bisher als globales Kippelement im Klimasystem – als System, das ab einer bestimmten Schwelle irreversibel „kippt“ und auftaut. Doch das stimmt so nicht, wie Forschende ermittelt haben. Stattdessen umfasst der Permafrost verschiedene lokale und regionale Kippelemente, die zu verschiedenen Zeitpunkten „zünden“. Eine Entwarnung ist dies aber nicht – im Gegenteil, wie das Team in „Nature Climate Change“ betont.

Der arktische Permafrost bedeckt etwa ein Viertel der Landfläche auf der Nordhalbkugel. Diese teilweise schon seit hunderttausenden Jahren dauerhaft gefrorenen Böden speichern Unmengen von organischem Kohlenstoff in Form von abgestorbenen Pflanzenresten und anderem nicht zersetzen Material. Taut der Permafrost jedoch auf, beginnt der mikrobielle Abbau dieser Substanzen und die Treibhausgase Methan und Kohlendioxid werden frei – und heizen den Klimawandel zusätzlich an. Der Dauerfrostboden wird daher oft auch als „tickende Zeitbombe“ im Klimasystem bezeichnet.  Mehr erfahren…