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Geotop des Monats September 2024

Der Graue Bruch bei Blankenstein


Bei dem Geotop „Grauer Bruch“ bei Blankenstein (Ortsteil von Wilsdruff) handelt es sich um einen offenlässigen Steinbruch, der aus dem Tal der Triebisch heraus aufgefahren wurde und seit 1997 als Flächennaturdenkmal ausgewiesen ist.

Anstehend sind Phyllite und feinkörnige Chloritgneise, welche aus sandig-tonigen Sedimenten und sauren Vulkaniten gebildet wurden. Der Chloritgneis wird von GEHMLICH (2003) als metamorphes Äquivalent eines Meta-Rhyoliths interpretiert, welcher im Oberdevon vor 365 bis 369 Millionen Jahren als magmatisches Ereignis auftrat (Rhyolithvulkanismus). KUPETZ (2000) deutet den Chloritgneis des Grauen Bruchs als Ausbiss und Verlängerung des Schlossbergs von Blankenstein.

Während der varizischen Gebirgsbildung wurden die sandig-tonigen Meeressedimente zu Phylliten, die Rhyolithe zu Chloritgneisen metamorphisiert. Altersdatierungen an Zirkonen ergaben im Vergleich mit Chloritgneisen gleicher Genese in der Elbezone ähnliche Alter. Das Alter des Chlorit-Gneises aus dem Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge ist innerhalb der Fehlergrenzen identisch (369 ± 5 Ma, 7 Zirkone) (GEHMLICH 2003).

Der Graue Bruch ist Bestandteil des „Geologischen Wanderweges Oberes Triebischtal“ mit einer Informationstafel zu Altersdatierungen von Gesteinen anhand von Zirkonen.

Das Gestein wurde ausschließlich für die Herstellung von Mauerwerkssteinen abgebaut. Seit der Einstellung des Abbaubetriebes hat sich auf dem Gelände ein wertvolles Vegetationsmosaik aus Elementen der Felsfluren, Trocken- und Halbtrockenrasen, Zwergstrauchheiden und staunassen Feuchtwiesen etabliert.

 

Quellenangabe (Autor des Textbeitrages):

Dr. Frank Haubrich (GEOPARK Sachsens Mitte e.V., Talstraße 7, 01738 Dorfhain)

 

Weiterführende Literatur:

GEHMLICH, M. (2003): Die Cadomiden und Varisziden des Saxothuringischen Terranes – Geochronologie magmatischer. Dissertation Friedrich-Schiller-Universität Jena.

KUPETZ, M. (2000): Stratigraphie und Deckentektonik im variszischen Paläozoikum des Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges. Z. geol. Wiss. 28 (1/2), 247 – 272.

KUPETZ, M., KURZE, M. & TRÖGER, A. (1988): Exkursionsführer Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirge. Neue Ergebnisse der Biostratigraphie. Gesellschaft für Geologische Wissenschaften der DDR (GGW).

PÄLCHEN, W. & WALTER, H. (2011): Geologie von Sachsen I, Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte. Hrsg.: Werner Pälchen; Harald Walter, Schweizerbart-Verlag, 2. korrigierte Auflage

ZEIDLER, M., ELICKI, O., WALTER, H., KURZE, M., TRÖGER, K.-A. & KUPETZ, M. (2004): Neue Daten zur Biostratigraphie in der „Phyllitischen Einheit“ des Nossen-Wilsdruffer Schiefergebirges (Sachsen). Freiberger Forschungshefte, C 502: Paläontologie, Stratigraphie, Fazies (12): 119-130; Freiberg.

 

Bildunterschrift(en) & Dateiname(n) des/der Fotos und Quellenangabe:

Grauer Bruch, Quelle: GEOPARK Sachsens Mitte e.V.

 

 

Details

Bundesland
Sachsen
Landkreis
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Ort
Wilsdruff OT Blankenstein